Feuchte Füße wandern schlecht – Was tun gegen nasse Wanderschuhe?
Man kann sich noch so gut vorbereiten, irgendwann trifft es jeden Wanderer einmal: Der Schuh ist nass. Ob durch unachtsames Treten in eine Pfütze, einen kräftigen plötzlichen Regenschauer oder die Durchquerung eines Bachs o.ä., die aufgrund der Beschaffenheit der Steine darin barfuß nicht zu meistern ist – auch die besten Membranen wie GoreTex stoßen irgendwann an ihre Grenzen, und spätestens, wenn das Wasser von oben in den Schuh eindringt, ist alles verloren.
Nun, nicht ganz. Die wenigsten Materialien werden durch ein wenig Wasser gleich unrettbar beschädigt, das Problem liegt mehr beim Fuß selbst, der darin steckt. Denn das Weiterwandern in nassen Wanderschuhen ist nicht nur unangenehm, sondern kann bei längeren Touren auch zu vermehrter Blasenbildung und anderen unschönen Nebeneffekten führen.
Das Beste wäre natürlich, noch ein Paar zum Wechseln dabeizuhaben, aber aus Platz- oder Budgetgründen ist dies oft nicht möglich. Deshalb haben wir vom Wanderhotel Regina in Oberbozen am Ritten Ihnen heute ein paar unserer Tipps zusammengestellt, wie Sie nassen Wanderschuhen und den unangenehmen Folgen den Kampf ansagen!
Vorbereitung ist alles
Gegen das Eindringen von oben hilft es zwar auch nicht, aber ansonsten dafür viel: Das Imprägnieren. Es gibt wenige Materialien, denen man mit dem richtigen Imprägnierspray aus dem Fachhandel nicht Gutes tun könnte, und im Bestfall beeinträchtigt es die Atmungsaktivität nicht oder nur geringfügig. Ältere Ledermodelle kann man sogar einfach zünftig einfetten, was zudem Spaß macht.
Erste Hilfe beim nassen Schuh
Ist es aber nun doch einmal passiert, gilt zuerst eines: raus aus den Schuhen und frische Strümpfe anziehen. Dann kann das Gröbste aus dem Schuh herausgepresst und dieser nun mit Taschentüchern, kleinen Kleidungsstücken oder anderem Stoff ausgestopft werden. Hat man es furchtbar eilig, kann man die Schuhe kurz in die direkte Sonne stellen, ansonsten tut es ein Aufhängen gegen den Wind auch und dauert nur ein wenig länger. Wenn der Schuh wirklich völlig durchnässt ist und ein Warten auf das erträgliche Maß zum wieder Anziehen zu lange dauert, lässt sich zudem mit zwei Plastiksäcken, über die Socken gezogen und in den Schuh geschlüpft, ein wenig abhelfen. Dies verhindert jedoch die Atmung gänzlich und sorgt dafür nach einer Weile für schweißbasierte Sorgen.
Schonend trocknen
Haben Sie den Rest der Tour irgendwie überlebt und die Schuhe sind immer noch triefend nass, müssen Sie sich zuhause etwas überlegen. Hier wären schnelle, heiße Methoden wie die Heizung, der Föhn, der Trockner oder gar Backofen und Mikrowelle verführerisch, sind aber viel zu heiß und würden Leder- und die meisten synthetischen Schuhe unrettbar schädigen. Meist genügt es, die Schuhe mit einem gut absorbierenden Material (Zeitungspapier, Baumwolltücher, mit ungekochtem Reis gefüllte Wollsocken) auszustopfen und sie über Nacht in einen warmen Raum zu stellen, das Füllmaterial evtl. nach ein paar Stunden wechseln. Auch die Abluftdüse des Staubsaugers oder ein Ventilator können hier helfen, je nach Beschaffenheit des Materials sollten Sie aber lieber ein wenig mehr Zeit einplanen und dafür Ihre Lieblingsschuhe wieder in alter Frische zurückbekommen. Diese kann auch mit ein wenig Pflege noch verstärkt werden, z.B. Pflegewachs bei Lederschuhen und eine sanfte Reinigung mit geeignetem Mittel bei Lauf- oder Kletterschuhen. Darauf dann noch die eingangs erwähnte Schicht Imprägnierung, und Sie haben das Abenteuer nasser Schuhe unbeschadet überstanden!