Mit diesen Tipps werden auch Sie zum Schneeschuh-Wanderprofi!
Schneeschuhe blicken auf eine recht lange Geschichte zurück: Erfunden als überlebensnotwendige Hilfe für Trapper in Nordamerika, um nicht im teils meterhohen Tiefschnee einzusinken, sind sie heute (natürlich in stetig weiterentwickelter Form) aus dem Winterwandervergnügen nicht mehr wegzudenken. Auf gut gewalzten Winterwanderwegen sind ein Paar Winterstiefel zu bevorzugen, da schneefreie Stellen die Schneeschuhe beschädigen könnten, doch sobald die Schneetiefe die 30cm-Marke übersteigt und/oder Sie einen Ausflug auf unbefestigte Strecken wagen wollen, sind gute Schneeschuhe Gold wert.
Die üppige Auswahl an Modellen und nicht zuletzt die Technik können einen Einsteiger schon etwas verwirren. Dank dieser Einsteiger-Tipps unseres Wanderhotels Regina am Ritten werden Sie aber schon bald zum begeisterten Schneeschuh-Profi!
3 Tipps für Schneeschuh-Knowhow
1. Auswahl der Schneeschuhe
Wie bei den meisten anderen Wintersportgeräten und -zubehören auch gibt es bei Schneeschuhen eine unüberschaubare Auswahl an Modellen, aus denen es zu wählen gilt. Gute Schneeschuhe für das alpine Wandern sind aus stabilem Plastik oder Aluminium gefertigt, besitzen an der Unterseite sauber ausgeschnittene Zacken, unter dem Fußballen eine große Kralle, und eine ausklappbare Steighilfe. Ein gutes Paar Schneeschuhe kostet gern etwas mehr, sollte dafür aber nahezu ewig halten, sofern es sorgsam benutzt und gepflegt wird. Keine Angst, falls Sie die Kosten scheuen, nur um es mal auszuprobieren: Die meiste Skiverleihe bieten Topmodelle zum Verleih an, damit Sie sich zuerst damit vertraut machen können.
Die richtige Größe der Schneeschuhe hat wenig mit der Schuhgröße zu tun (da die Bindung flexibel auf den Fuß einstellbar ist). Vielmehr entscheidet das Gewicht des Trägers (inkl. Ausrüstung) darüber, welche Größe (22 bis 30) verwendet wird. Manche Hersteller unterscheiden hier noch spezifischer und auch zwischen Männer- und Frauenmodellen, grob eingeteilt gilt jedoch: Größe 22 für bis zu 70kg, Größe 25 für 70–100kg, für 100+kg Größe 30.
2. Die weitere Ausrüstung
Schneeschuhwandern ist mehr als nur Wandern im Tiefschnee und dementsprechend sollten auch Wanderer und Inhalt des Rucksacks dies widerspiegeln. Hierzu gehört auch, die Schneeschuhe bereits zuhause optimal auf den Fuß einzustellen und die hinteren Riemen so zu fixieren, dass der Fußballen schön mittig auf der Bindung steht. So müssen später nur mehr die vorderen Riemen auf- und zugemacht werden und man spart sich das lästige Nachjustieren mit kalten Fingern oder dicken Handschuhen. Des Weiteren sind zu beachten:
Wie bei jedem Wintersport sollte die Kleidung der Witterung entsprechen. Das Zwiebelprinzip bewährt sich hier, so können je nach Bedarf Kleidungsschichten an- oder abgelegt werden. Zur Kleidung gehören auch die Schuhe, mit denen man in die Schneeschuhe schlüpft; diese sollten stabile, mindestens knöchelhohe Wanderschuhe mit fester Sohle sein. Zudem wasserdicht und den Temperaturen entsprechend gefüttert natürlich.
In puncto Stöcke empfehlen wir verstellbare Teleskopstöcke mit großen Wintertellern. So lassen sie sich optimal auf die Körpergröße des Wanderers, aber auch die Schneetiefe einstellen; auch verhindern die breiten Aufsätze an der Spitze, dass der Stock allzu tief einsinkt und mühsam wieder herausgezogen werden muss.
Neben Proviant und den optionalen Bekleidungsschichten muss beim Schneeschuhwandern in den Rucksack auch ein Notfallset mit Erste-Hilfe-Zubehör und Rettungsdecke sowie ein Lawinenset mit LVS-Gerät, Lawinensonde und -schaufel. Man hofft, es nie zu brauchen, aber es dabeizuhaben ist unverzichtbar. Auch die korrekte Handhabung sollte im Schlaf sitzen. Apropos: Immer die Lawinenlage genau beobachten, sich zuerst informieren und keine riskanten Touren wagen!
3. Die richtige Technik
In ebenem bzw. mäßig hügeligem Gelände (<20 Grad) unterscheidet sich das Schneeschuhwandern bis auf die etwas weitere Schrittbreite nicht sonderlich vom normalen Wandern auf befestigten Wegen. Auf die Ferse aufsetzen, über den Mittelfuß abrollen und Körperschwerpunkt soweit möglich über dem Fußballen halten. Doch im alpinen Gelände, das Schneeschuhwanderer unter anderem am Urlaub am Ritten ja so schätzen, sieht das schon anders aus. In ansteigendem Terrain sollte zuerst einmal die Steighilfe ausgeklappt werden, um die Kraftverteilung zu erleichtern. Ist der zu bezwingende Hang trotzdem zu steil für den normalen Frontalschritt, bietet sich der Wechsel zur sogenannten Ententechnik an. Anstatt geradeaus zeigen die Fußspitzen dabei nach links und rechts; je steiler der Aufstieg desto breiter das entstehende V. Auch die Art des Schnees entscheidet über die Technik. Normalerweise wird der Schneeschuh so gerade wie möglich in den Schnee getreten, um das Gleichgewicht zu halten und Kraft zu sparen. Ist der Untergrund aber gefroren und eisig, wird der Schneeschuh kräftig mit der Kralle voran in den Schnee getrieben, nicht unähnlich eines Steigeisens. Dies ist zwar anstrengender, gibt aber Sicherheit und Halt.
Sehr steile Passagen (>30 Grad) sollten grundsätzlich in geschwungenen Serpentinen gequert werden; ist dies nicht möglich, gibt es noch den Treppenschritt. Dabei werden die Schneeschuhe – stets mit Blick bergauf – seitlich im rechten Winkel zum Hang in den Schnee gesetzt, der Körper bleibt zentral über dem Schuh mit etwas mehr Gewicht auf der Außenkante des hangseitigen Schuhs.
Mit diesen Tipps unseres Wanderhotels Regina in Oberbozen werden auch Sie schon bald zum Schneeschuh-Helden!