Wandern mit Hund – Das sollten Sie beachten
Ein Hund kann nicht nur als Wächter von Haus und Hof oder aber beim Spielen und Herumtollen seine Qualitäten ausspielen, sondern auch bei den sportlichen Betätigungen der Herrchen und Frauchen – wie beim Wandern! Rund um unser Wanderhotel Regina am Ritten gibt es viele Touren, die sich perfekt für Wanderungen von Mensch und sprichwörtlichem bestem Freund eignen, doch gibt es einiges, das Sie beim Wandern mit Hund im Hinterkopf behalten sollten.
Vorneweg: Der Erfolg der Wandertour auf vier Pfoten variiert enorm von Hund zu Hund, auch wenn alle Faktoren zu stimmen scheinen. Doch mit unserem kurzen Hundewanderratgeber können Sie schon einmal das Gröbste beachten; der Rest hängt dann von Fido, Bello und Hasso selbst ab!
Alter, Rasse und Grundkondition des Hundes
Grundsätzlich gilt: Allzu junge Hunde (Welpen und Jungtiere bis etwa 2 Jahre) sollte man nur bedingt längere Wanderungen über unwegsames Gelände zumuten. Gelenke und Knochen sind noch in der Entwicklung und können überlastet werden. Ebenso die Senioren unter den Vierbeinern (ab etwa 8–12 Jahren je nach typischer Rasse-Lebenserwartung). Diese schaffen einfach nicht mehr soviel und können zudem Vorerkrankungen der Hüfte aufweisen, die durch die Belastung erst zum Vorschein kommen.
Davon abgesehen spielt auch die Rasse eine Rolle (auch wenn es trotzdem individuelle Unterschiede je nach Tier gibt). Es gibt grundsätzlich aktivere Hunderassen mit mehr Kondition, z.B. Golden Retriever und Labrador, oder solche, die auch gemeinhin als Hüte-, Jagd- oder Rettungshunde genutzt werden. Bei den sogenannten Schoßhunden wie Dackel (zwar auch theoretisch Jagdhund), Mops oder Chihuahua ist Vorsicht geboten, sie nicht zu überfordern. Generell sind Hunde mit mittlerer Schulterhöhe am besten geeignet, denn zu große Rassen wie z.B. Doggen haben oft vorbestehende Gelenkprobleme.
Langsam aber sicher zum Wanderhund
Auch wenn Ihr Liebling bereits vor Energie sprüht, sollten Sie sich trotzdem langsam an das Wandern herantasten. Weiten Sie die normalen Spaziergänge mehr und mehr aus, bis Sie gern auch mehrere Stunden dauern, und schätzen Sie so ab, wie viel Sie dem Hund bereits zumuten können. Dabei können Sie auch stets die Folgsamkeit und den Gehorsam überprüfen und trainieren, denn am Berg muss jedes Kommando sitzen. Ein übermütiger Hund, der an der Felskante oder auf der Kuhweide (dazu gleich mehr) nicht hört, ist eine Gefahr für sich selbst und Sie als Begleiter.
Haben Waldi und Sie sich auf eine angenehme Tourenlänge eingependelt, geht es an die Planung der richtigen Ausflüge. Hier können Sie, immer mit den Fähigkeiten des Hundes im Hinterkopf, ganz nach Ihren Präferenzen vorgehen, jedoch sollten schmale ungesicherte Passagen, Klettersteige oder winterliche Gletschertouren evtl. außen vor gelassen werden. Und keine Angst vor steilen, unwegsamen Routen, was Sie in guten Schuhen ohne Steigeisen schaffen, schafft der Hund ebenfalls. Im Frühling und Sommer sollte die Tour aber zudem schattige Stellen und Bäche oder andere Wasserläufe zur Abkühlung bereithalten.
Gut ausgerüstet
Manche Hunde können sogar ihr eigenes „Gepäck“ in speziellen Tragetaschen mitnehmen, doch auch wenn Sie Ihrem Hund die Freude machen, sein Hab und Gut mitzunehmen, sollte folgendes immer dabei sein:
- Futter: Trockenfutter, das der Hund bei längeren Touren in üblicher Menge und im üblichen Rhythmus bekommt. Achtung: nicht direkt davor füttern, lieber 1–1,5h Pause für die Verdauung machen.
- Wasser: Die erhöhte Anstrengung und im Sommer auch Hitze schadet dem Hund schneller, als man meinen möchte. Genug Wasser, ein Napf zum Trinken und regelmäßige Trinkpausen sind das A und O.
- Erste-Hilfe-Set für Hunde, für kleine Verletzungen oder Zeckenbefall. Dazu ein Handtuch zum Abtrocknen nach einer Schwimmpartie und Beutelchen für die Hinterlassenschaften, falls der Hund an einem Rastplatz oder einer Hütte „muss“.
- Leine und bequemes Geschirr. Das Anleinen ist an gewissen Stellen vorgeschrieben und auch sonst oft vorteilhaft. Schleppleinen geben Freiheit, können sich aber oft verheddern. Lieber eine Flexi-Leine, die dann am Bauchgurt des Besitzers befestigt wird.
Bonus-Tipp: Hunde und Kühe
Oft, auch bei uns in Südtirol, hört man von Vorfällen mit Hunden und Kühen. Viele Wanderwege führen durch Kuhweiden, normalerweise kein Problem. Doch im Frühjahr kommen die Kälber zur Welt und Muttertiere sind in dieser Zeit leicht zu verärgern. Am besten meiden Sie beim Wandern mit Hund kuhreiche Wege, ist das nicht möglich, ist Vorsicht geboten. Der Hund wird an der sehr kurzen Leine gehalten und die Weide zügig durchquert (nicht laufen!). Machen Sie einen großen Bogen um die Kühe.
Kommt es doch zum Zwischenfall, Hund ableinen. Die Kuh will nur ihr Kalb schützen und lässt Sie beide bald in Ruhe, sobald Sie sich entfernen, und der Hund hat freilaufend mehr Chancen nicht verletzt zu werden. Haben Sie ein rauflustiges Tier, fordern Sie es mit etablierten Kommandos auf, sofort zu Ihnen zu kommen.
Wir hoffen, unser Crashkurs „Wandern mit Hund“ hat Ihnen Lust auf Bergabenteuer mit Ihrem Vierbeiner gemacht! Noch mehr Tipps zum Wandern und natürlich einen Wanderurlaub der Extraklasse gibt es vor Ort, bei uns im Wanderhotel Regina in Oberbozen!