Warum jeder Wanderer kneippen sollte
Es ist im Volksmund ein geflügeltes Wort und seit einigen Jahren Immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO, und doch eigentlich nur gezieltes Herumplatschen im kalten Wasser: Das Kneippen, bzw. das Wassertreten nach Kneipp, denn der Wasserpfarrer und Naturheilkundler aus Schwaben nannte seinerzeit über 120 verschiedene Anwendungsformen des kalten Wassers, von denen nur die heute hier näher beschriebene wirkliche Relevanz hat. Doch das ist auch genug, denn das Kneippen (ab jetzt in diesem Artikel der Einfachheit halber wieder so genannt) ist gesund für Körper und Geist, erfrischt an heißen Tagen und stärkt Immunsystem, Durchblutung und gibt müden Muskeln neuen Schwung. Ihn soll es gar von der Tuberkulose und eine andere Frau von der Cholera geheilt haben, dies auszuprobieren haben Sie aber heutzutage weder Bedarf noch Möglichkeit.
Aber gerade die letzten beiden oben genannten Stärkungen sind es, die diese Anwendung auch für Wanderer interessant macht. Ob als vorbeugende Maßnahme zur Vorbereitung auf längere Touren oder als neue Energie gebende Wohltat auf halbem Weg oder danach, das Kneippen ist ein Segen für alle, die in ihrer Freizeit oft und gern zu Fuß unterwegs sind. Viele Rastplätze in der Südtiroler Bergwelt bieten ein zum Kneippen geeignetes Bächlein oder gar spezielle dafür vorgesehene Becken. Natürlich können Sie Ihre kalt-warmen Wechselduschen auch in unserem Wellnessbereich durchführen. Wofür Sie sich auch entscheiden – mit unserem Crashkurs Kneippen im Anschluss können Sie Ihren müden Füßen die Behandlung spendieren, die sie verdienen.
Kneippen leicht gemacht in drei Schritten
Das barfuß Laufen im Wasser allein ist schon toll, doch für den vollen Nutzen des Kneippens (und das angestrebte warme Verwöhn-Gefühl danach) gibt es eine gewisse Technik zu beachten:
Schritt 1: Aufwärmen. Sie sollten vor dem Kontakt mit dem klirrend kalten Wasser schon ein wenig warm sein; wenn Sie auf halbem Wege einer Wanderung kneippen ist das eh erledigt, ansonsten einfach ein paar Kniebeugen machen oder kurz auf der Stelle marschieren.
Schritt 2: Der sogenannte Storchenschritt. Dieser hat, von anderen betrachtet, seinen Namen durchaus zu Recht, denn Sie beginnen mit dem rechten Bein, tauchen es Zehen voran ins Wasser, rollen es dann am Boden ab und ziehen es vollständig wieder heraus. Im Gegensatz zum Gevatter Adebar wechseln sich die Beine aber nicht ab, sondern das rechte bekommt noch ein paar Wiederholungen mehr, bevor das linke dran ist.
Schritt 3: Machen Sie so lange weiter, wie Sie es tolerieren können, lassen Sie es jedoch lieber früher als später, wenn Sie beginnen zu frösteln ist es schon zu spät. Aus dem Becken steigen, die Beine aber nicht abtrocknen, sondern das verbliebene Wasser nur grob abstreifen und an Luft und Sonne trocknen lassen!
Soweit zum Wassertreten nach Kneipp. Der Rest seiner Behandlungsmethoden ist heute mehr oder weniger als Randerscheinung in diversen Kurorten vertreten, doch ganz unrecht hatte der gute Sebastian Anton Kneipp mit einigem auch nicht. Ernährung mit gesunder Vollwertkost, viel Barfußlaufen, keine einengende Kleidung tragen, die Kraft der Heilpflanzen für alles Mögliche einsetzen oder Ordnung halten für die mentale Gesundheit – alles gar nicht so revolutionär, und trotzdem in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich!
Hat Ihnen unser kurzer Abstecher in die Welt des Kneippens gefallen? Noch mehr Tipps und natürlich einen Wanderurlaub der Extraklasse gibt es vor Ort, bei uns im Wanderhotel Regina in Oberbozen.