Kraftort Barbianer Wasserfälle
Sehenswürdigkeit erwandern
Wasser ist kraftvoll. Schon der Anblick eines Wasserbildes tut unserer Seele gut. Wenn wir dazu noch das Rauschen vernehmen, kommen Gedanken zur Ruhe und Empfindungen in die Kraft. Vor einem Wasserfall zu stehen, ist ein erhabenes Gefühl. Wasserstaub im Gesicht zu spüren ist mehr als Erfrischung, es sind die Streicheleinheiten der Natur. Nicht weit von unserem Urlaubszuhause entfernt, wartet ein Wasserschauspiel der besonderen Art auf große und kleine Naturfreunde. Ein Ausflug zu den Barbianer Wasserfällen ist im Sommer und Herbst äußerst lohnenswert.
Am Rittner Horn auf 2000 Metern Höhe entspringt der Ganderbach. Hier liegt der Ursprung der Barbianer Wasserfälle. Mit seiner Länge von 6 Kilometern bewältigt der Ganderbach fließend gute 1500 Höhenmeter und acht Kaskaden, bevor er bei Kollmann in den Eisack mündet. Über Barbian stürzt der Ganderbach über mehrere Felsstufen. Der unterste Wasserfall ist mit einer Fallhöhe von 85 Metern der höchste.
Das Gebiet rund um dieses Naturschauspiel ist geprägt von Bozner Quarzporphyr, einem 300 Millionen Jahre alten Vulkangestein. Da die Porphyrböden wenig Wasser speichern, sind die Ganderbachfälle vor allem in der Zeit der Gebirgsschneeschmelze und nach Starkregen eine spektakuläre Erscheinung. Im Sommer werden die unteren Wasserfälle zur Flurberegnung angezapft. Das lässt sie manches Mal nahezu versiegen.
Knapp 20 Kilometer und eine halbe Stunde Autofahrt liegt Barbian von Oberbozen entfernt. Allein die Fahrt über das Rittner Hochplateau ist ein Vergnügen. Idyllische Plätzchen und malerisches Panorama, soweit das Auge reicht. Zielpunkt der Anfahrt und Ausgangspunkt zu den Barbianer Wasserfällen ist das Dorfzentrum von Barbian.
Die Ortschaft Barbian liegt auf der Sonnenseite des Eisacktales. Der Kirchturm - Wahrzeichen des Dorfes und schiefer als der Turm von Pisa - ist eine Sehenswürdigkeit, die Sie auf Ihrer Erkundungstour zu den Barbianer Wasserfällen gleich mitnehmen können.
Vom Ortszentrum ausgehend folgen Sie der Beschilderung “Wasserfallweg” und dann dem Weg Nr. 6A. Genießen Sie den Blick auf die andere Talseite, nachdem Sie das Oberdorf hinter sich gelassen haben. Lajen, der Eingang ins Grödnertal, Trostburg und Schlern - all das präsentiert sich von lieblich bis majestätisch. Über Wiesen schlängelt sich der Weg nach oben. Bis ein Wegweiser Sie einlädt, den “Unteren Wasserfall” anzusteuern. Genießen Sie eine kurze Rast mit dem Naturschauspiel im Blick.
Zurück auf dem Weg Nr. 6A ist der obere Wasserfall Ziel Nummer 2. Der Pfad wird steiler und schraubt sich über Wiesen und durch Wälder immer weiter hoch. Das letzte Wegstück - versehen mit dem Hinweis “Nur für Trittsichere” - ist mit Seilen gesichert und für vorsichtige Geher problemlos zu bewältigen. Nach einer guten Stunde ist ein erfrischendes Ende in Sicht. Der imposante “Obere Wasserfall” spendet nicht nur angenehme Kühle, sondern auch spürbare Energie.
Sie haben die Barbianer Wasserfälle ausgekostet und noch ausreichend Zeit und Wanderlust? Dann lohnt es sich, weiterhin dem Weg Nr. 6 zu folgen und den Rückweg über Bad Dreikirchen zu nehmen. Der Weiler - bestehend aus einigen jahrhundertealten Gebäuden und drei zusammengebauten gotischen Kapellen - ist es wert, besucht zu werden. Über einen Trimm-dich-Pfad führt die Route zurück nach Barbian zum Ausgangspunkt.
Wer im Angesicht der tosenden Wassermassen steht, spürt die besondere Kraft, die von diesem Naturschauspiel ausgeht. Am Wasserfall herrscht Heilklima. Grund dafür sind die erfrischende Luftfeuchtigkeit und Verdunstungskälte sowie die hohe Konzentration an aktiven Sauerstoff-Ionen. Frei atmen und die Seele baumeln lassen. Spüren Sie die vitalisierende Wirkung der Barbianer Wasserfälle. Genießen Sie die einzigartige “Wasserfallkur”!